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Sanierung Gewerbehaus Kasinostrasse

Aarau

Gewerbe und Industrie

Das Gewerbehaus der Schweizerischen Mobiliar Versicherungsgesellschaft AG ist in der Zentrumszone Aaraus prominent gelegen. Das fünfgeschossige Gebäude mit einem zusätzlichen Attikageschoss grenzt an die Kasinostrasse sowie den Apfelhausenweg und nimmt als Kopfbau dieser Verzweigung eine städtebaulich zentrale Rolle ein. Daher war neben der Sanierung der Innenräume und der Erdbebenertüchtigung auch die Neugestaltung des Sockelgeschosses ein wesentlicher Teil der Aufgabe: Dank seines fortlaufenden Vordachs füllt das Gebäude seine Funktion im städtischen Kontext neu aus. Es leitet die Passanten entlang der Kasinostrasse in den Apfelhausenweg, der im Rahmen der Neugestaltung des Kasernenareals weiter an Bedeutung gewinnen wird. Zur neuen Ausstrahlung des Gewerbehauses trägt aber auch die sanierte Fassade bei. Sie übernimmt die Grundstrukturen des Altbaus und interpretiert sie in Material, Struktur und Farbe neu. So fügt sich das Gebäude repräsentativ, eigenständig und doch nahtlos in sein Umfeld ein.

Projekt
Sanierung Gewerbehaus Kasinostrasse 29, 5000 Aarau
Auftragsart
Planung und Ausführung
Direktauftrag
Bauherrschaft
Schweizerische Mobiliar Versicherungsgesellschaft AG Bundesgasse 35, 3001 Bern

Die neue Fassade leistet einen wichtigen Beitrag zur Fassung des Strassenraums.

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Wegen seiner innerstädtischen Lage war die Fassadensanierung zentral für die Erscheinung und Ausstrahlung des Gewerbehauses. Die neue Fassade leistet einen wichtigen Beitrag zur Fassung des Strassenraums. Das Raster der bestehenden Fenstereinteilung, aber auch die Strukturen der umliegenden Gebäude spiegeln sich in der Plastizität der neuen Gebäudehülle. Diese gliedert sich in drei Ebenen, die räumlich gestaffelt und klar hierarchisiert wurden: Die erste Ebene bilden die durchgehenden Lisenen, welche die Fassade vertikal gliedern und den volumetrischen Ausdruck des Gebäudes prägen. Die horizontale Schichtung der Geschosse tritt hierdurch in den Hintergrund, das Gebäude wirkt als Gesamtvolumen. Die zweite Ebene bilden die Fenster- und Sturzbänder. Sie ordnen die Fassade in der Horizontalen und sorgen für ein ruhiges Gesamtbild. Die dritte Ebene, die Ausfachung der Brüstungen mit vertikal profiliertem Blech, gibt der Fassade dank der vor- und zurückspringenden Struktur zusätzliche Tiefe. Das reichhaltige Bild schafft eine positive Spannung und nimmt architektonische Themen der Umgebung auf.

Diese neue Extrovertiertheit drückt sich auch im Sockelgeschoss aus, wo sich die Ladennutzung mit Schaufensterfronten zum Stadtraum öffnet. Mit seiner glatten Oberfläche und dem dunkleren Farbton wirkt das Sockelgeschoss im Vergleich zu den Obergeschossen zurückhaltender. Die umlaufende Rahmenkonstruktion mit dem auslaufenden Vordach gibt ihm Kraft und Halt – und gibt so eine angemessene Antwort auf den lebendigen Strassenraum.

Im Innenbereich lag der Fokus auf der Erneuerung der Haustechnik, der Erdbebenertüchtigung, dem Hochwasserschutz, dem Anschluss an den städtischen Wärme- und Kälteverbund sowie neuen Nasszellen. Im Innern wie nach aussen wurde das Gebäude nachhaltig auf aktuelle Ansprüche ausgerichtet.

1415 Ansicht 2 1415 Eingang 1415 Treppenhaus 1415 altes Gebäude