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Neubau Haltestelle WSB

Buchs (AG)

Öffentliche Bauten

Der Neubau der Haltestelle Buchs der WSB (Wynental- und Suhrentalbahn) ist einer der Meilensteine in der Entwicklung des Trasseeteilstücks Aarau–Buchs –Suhr. Der Bahnhof entstand in enger Zusammenarbeit mit den Planern des Bahnbetreibers, kommunalen und kantonalen Stellen und dem Bundesamt für Verkehr. Er vereint höchste technische Ansprüche mit Aspekten wie Besucherführung, Sicherheit oder Nachhaltigkeit und nicht zuletzt mit gestalterischen Gesichtspunkten. Als Teil einer Gesamtgestaltung tritt der Bahnhof direkt am neuen, fünfarmigen Kreisverkehr Mittel-dorf oberirdisch mit zwei klar gezeichneten, scharfkantigen Kuben unterschiedlicher Grösse und den lang gezogenen Perrondächern in Erscheinung. Gestalterisch prägend ist neben den Perrondächern aus Stahl und Glas die differenzierte Materialisierung und Farbgebung.

Projekt
Haltestelle WSB, 5033 Buchs
Auftragsart
Planung und Ausführung
Direktauftrag
Bauherrschaft
Departement Bau, Verkehr und Umwelt, GES/CRW Entfelderstrasse 22, 5001 Aarau
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Im Erdgeschoss der beiden Baukörper sind ein Kiosk, ein Warteraum und eine behindertengerechte WC-Anlage für das Publikum zugänglich. Die Kuben bestehen aus einer innen mit Schaumglas gedämmten Stahlbetonkonstruktion, deren Aussenhaut mit einer Natursteinfassade veredelt ist. Die kleinen, rechteckigen Granitriemchen haben eine raue Spaltoberfläche und sind in einem unregelmässigen Fugenbild verlegt. Perfekt harmoniert der gräulich-blau schimmernde Stein mit dem Graualuminium der fassadenbündigen Fensterrahmen. Wie die Fensterrahmen ist auch die Stahlkonstruktion der Perrondächer im bahntypischen Metallic-Effekt gehalten.

Neben dem Farbkonzept sind die Perrondächer aus Stahl und Glas das wesentliche gestalterische Element des Entwurfes. Die bis zu 2.77 m langen und 1.20 m breiten Glasplatten liegen zwischen filigranen, auskragenden Stahlschwertern. Der Glasaufbau und die Glasoptik wurden eigens für dieses Projekt entwickelt. Ungewöhnlich ist auch das Lichtkonzept: Die Perrons werden indirekt durch die Reflektion der Uplights an den Glasoberflächen beleuchtet. Dass die reflektierte Lichtmenge ausreichen würde, musste im Rahmen eines Versuches im Massstab 1:1 im Vorfeld nachgewiesen werden. Positiver Nebeneffekt der indirekten Beleuchtung ist die reduzierte Schattenbildung, welche das Sicherheitsempfinden im öffentlichen Raum steigert und Vandalismus entgegenwirkt.

Die haustechnischen Anlagen und die Räume für die komplexe Bahntechnik finden sich im gemeinsamen Untergeschoss der beiden Baukörper. Eine technische Besonderheit ist die Erzeugung der Heiz- und Kühlenergie. Beide werden über einen Luft-Wasser-Wärmetauscher vollständig aus der Abwärme der Relais- und Trafoanlage der bahntechnischen Installationen gewonnen. Abhängig von den Aussentemperaturen läuft die Anlage im Heiz- oder Kühlbetrieb.

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