1312 Aussenansicht

Neubau Estermann Gipserunternehmen AG

Zofingen

Gewerbe und Industrie

Zwei grossvolumige Gebäudekörper und ein offener Unterstand mit Waschplatz bilden das neue Kompetenzzentrum des Gipserunternehmens Estermann im Industriegebiet Zofingens. Direkt an der Strasse liegt das repräsentative, viergeschossige Bürogebäude: ein eleganter, langgezogener geometrischer Körper aus zwei versetzten und gegeneinander verdrehten, ineinandergreifenden Kuben. Den ungewöhnlichen Putz für das Gebäude entwickelte die Bauherrschaft selbst und präsentiert damit ihre Fachkompetenz weithin sichtbar an der eigenen Fassade. Hinter dem repräsentativen Bürobau liegt das eingeschossige Magazin als hochwertig gestalteter funktionaler Bau, der sich in Position, Gestaltung und Materialisierung klar dem Hauptbau unterordnet. Trotz dieser Hierarchie, unterschiedlicher Volumen und Ästhetiken bilden die Gebäude dank weniger verbindender Aspekte – Position, Gebäudefluchten und Farbe – ein Ensemble.

Projekt
Neubau Betriebsgebäude, Untere Brühlstrasse 30, 4800 Zofingen
Auftragsart
Planung und Ausführung
Direktauftrag
Bauherrschaft
Estermann Gipserunternehmen AG 4800 Zofingen
1312 Produktion 1

Die Verbindung der beiden Gebäude entsteht aus der Geometrie des Bürobaus: Seine ineinandergeschobenen Kuben sind so gegeneinander verdreht, dass der vordere Kubus der Strassenflucht folgt, während der hintere die Flucht des Magazingebäudes übernimmt. Der Entwurf trägt der Bedeutung der städtebaulichen Erschliessung eines Industriebaus Rechnung und setzt diese geschickt um: Die klarlinige und volumetrische Erscheinung des Gebäudeensembles fügt sich gut in den Kontext des Industriegebietes ein, Positionierung und Ausrichtung der Gebäudekörper lassen ausreichend Raum für eine verkehrstechnisch wie gestalterisch einwandfreie Erschliessung. Eine bedruckte Textilfassade trennt die grosszügige Einfahrt zur Tiefgarage beim Magazin vom davorliegenden Innenhof. Die Fassade macht die Einfahrt selbst unsichtbar und markiert sie dennoch unübersehbar. Die Tiefgarage mit etwa 50 Plätzen unterschiedlicher Grösse verbindet die beiden Gebäude unterirdisch.

Prägend für das Erscheinungsbild des Ensembles bleibt das Bürogebäude. Seine gleichförmige Lochfassade wird im zweiten Obergeschoss von zwei Einschnitten durchbrochen. Durchgehende Fensterbänder verleihen den Gebäudeköpfen architektonische Spannung und eine schwebende Wirkung. Sie sind Spiegel der inneren Organisation des Gebäudes und bringen viel Tageslicht in die Räume. Augenfällig ist der Aussenputz, den die Bauherrschaft eigens für dieses Objekt entwickelte. Die besondere Putzstruktur, das raffinierte Farbenspiel und der Wechsel heller und dunkler Flächen schaffen ein reichhaltiges und doch zurückhaltendes Erscheinungsbild. Aus der Ferne strahlt der Putz Ebenmässigkeit aus. Aus der Nähe erschliesst sich dem Betrachter seine überraschend vielfältige Struktur.

1312 Putzstruktur 1312 Eingangsbereich 1312 Empfang 1312 Treppenhaus